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Gegen den Wind – Dresden-Gedenken 2012

2000 Gäste aus mehreren europäischen Nationen begleiteten den Trauer- und Gedenkmarsch im ehrenden Gedenken der Dresdner Luftkriegstoten vom 13. Februar 1945. Neben den aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Teilnehmern wohnten auch Delegationen unter anderem aus den Niederlanden, Russland, der Tschechischen Republik, Schweden, Irland, der Schweiz und Finnland der Veranstaltung bei.

„Wieviele starben? Wer kennt die Zahl? An Deinen Wunden sieht man die Qual der Namenlosen die hier verbrannt im Höllenfeuer aus Menschenhand.“

In einem großen Karree aufgestellt, warten Sie. Gedankenversunken suchen ihre Blicke Halt auf den Trauerkränzen vor Ihnen. Was mag sich abgespielt haben an jenem Ort vor 67Jahren, welche Menschenschicksale, welches Leid?! Trommelwirbel erklingen, reißen sie aus Ihren Gedanken, verhallen langsam wieder in der kalten Februarnacht. Es ist gegen 18.30 Uhr als die Grußbotschaft* befreundeter Nationen, in diesem Jahr überbracht aus Finnland, verlesen wird. Kurz darauf wird Aufstellung genommen, hallen vereinzelte Kommandos über den Platz. Fackeln werden entzündet und tauchen den Trauerzug in ein warmes Licht. Kurz nach 19.00 Uhr setzt sich der Marsch in Bewegung und biegt auf die Ammonstraße ein.

Den Blick gesenkt, doch erhobenen Hauptes schreitet Reihe um Reihe langsam voran. Klassische Musik erfüllt die abendliche Stille und Meter für Meter bahnt sich der Marsch seinen Weg über die Falkenstraße. Fahnen mit dem Dresdner Wappen wehen über den Köpfen der Kranzträger, viele Spruchbänder werden mitgetragen. Am Sternplatz gellen plötzlich Pfiffe herüber. Hinter der Absperrung stehen sie – jene, die den Trauermarsch verhindern wollten. Bei allen Abstrichen, welche die äußeren Umstände letztendlich wie zu erwarten herbeigeführt haben – ihr Ziel den Trauermarsch zu verhindern erreichten sie nicht.

Weiter zieht der Marsch über die Güterbahnhofstraße und schon biegen die ersten wieder auf die Ammonstraße ein, während sich das Ende des Zuges gerade zwischen die Wohnblöcke der Falkenstraße schiebt. Am Platz angekommen, nehmen sie noch einmal Aufstellung. Gemeinsam wollen sie die Toten von Dresden in Ihre Reihen zurückrufen. Der Totenehrung von Eckhardt Bräuninger folgt die Ansprache von Dr. Olaf Rose. Kurz darauf endet mit einigen abschließenden Worten der Dresdner Trauer- und Gedenkmarsch 2012.

* Grußworte der finnischen Delegation

Freunde und Kameraden!

Es ist eine Ehre, diesen Tag in dieser historischen Stadt mit Euch teilen zu dürfen. Dieser Tag ist einer von vielen Tagen der Trauer, welche uns die so genannte westliche Welt hinterlassen hat.

Dresden, Hiroshima, Nagasaki, Kabul, Baghdad, als nächstes Teheran? Was diese historischen Städte gemeinsam haben ist der Fakt, das sie zu verschiedenen Zeiten Opfer des westlichen Terrors wurden und der Schmerz und die Trauer der Einwohner dieser Städte unterdrückt und überschattet wurde von der so genannten zivilisierten Welt und der Befreiung der Siegermächte. Das Verbrechen was dem Krieg folgte, in Europa und der ganzen Welt ist, das die alten Kulturen ersetzt werden durch Materialismus und die Kultur der Besatzer – ist das Freiheit? Können wir es Freiheit nennen, das wir in jedem noch so entfernten Winkel der Welt zu McDonalds gehen können und identische Mahlzeiten einnehmen wo immer wir auch hingehen?

Nein das ist es nicht Kameraden! Heute, wenn wir der Opfer des alliierten Bombenterrors von Dresden gedenken, dann demonstrieren wir auch für Freiheit. Für die Freiheit, das alle Nationen ihre Kultur bewahren und ihre eigene Identität leben können ohne die Einmischung der großen westlichen Staaten.

Darüber hinaus ist dieser Tag ein Zeichen des Willens, der Gemeinschaft und Aufopferung. An diesem Tag gibt es viele Leute, die das Gedenken an die Toten begehen wollen – das Haupt erhoben, umringt von Kameraden und Freunden, und ungeachtet der äußeren Faktoren.
Die nordische Widerstandsbewegung wird niemals vergessen und weiter dafür kämpfen, dass dieser Tag niemals vergessen wird.

Ich schließe mit den Worten des großen Finnen, Elias Simojoki:

„Junge Menschen, geht gegen den Wind, auch wenn ihr kriechen müsst wenn man es anders nicht schafft, aber denkt daran: geht immer gegen den Wind!”

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