Zuletzt aktualisiert am 12. November 2019
Unter dem Titel „Das neue Gedenken am 13. Februar“ berichtet heute die BILD-Zeitung über die Pläne des derzeit amtierenden Dresdner Oberbürgermeisters Dirk Hilbert (FDP). So sollen vom 10. – 14. Februar neben anderen „Kunstinstallationen“ im historischen Stadtkern unter anderem auch auf dem Theaterplatz vor der Semperoper 90 Fotomatten auf vor der Mittelmeerinsel Lampedusa ertrunkene Flüchtlinge hinweisen. Das Tagesblatt zitiert hierzu den Stadtsprecher Kai Schulz wie folgt: „Es gibt eine deutliche Verbindung zwischen dem, was damals während des Krieges in Dresden passierte und dem, was heute in der Welt geschieht. …“ Auf welche Verbindung Herr Schulz hier anspielen möchte, bleibt unterdessen der Interpretation des Lesers überlassen. Der Fakt aber, dass der Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung bis heute eine Konstante in der Kriegsführung der NATO und ihrer Verbündeten darstellt, findet keine Erwähnung. Ein Blick in die moderne Geschichte mit ihren durch die US-Imperialisten und ihren Verbündeten geführten Aggressionskriegen, zum Beispiel in Korea (1950), Vietnam (1955), Irak (1991, 2003), Jugoslawien / Kosovo (1999), Afghanistan (2001) oder Libyen (2011), lässt somit auch die mörderische Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 heute in einem anderen Licht erscheinen.
Die Verzerrung des Gedenkens an die Toten des eigenen Volkes, sowie die Instrumentalisierung der Opfer des 13. Februars haben in Dresden unterdessen traurige Tradition. Schon 2010 rechnete eine vom damaligen Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) eingesetzte und von der Stadt eigens mitfinanzierte so genannte Historikerkommission die Opferzahlen herunter und leugnete systematisch die von etlichen Zeitzeugen überlieferten Tieffliegerangriffe. Jahre später fanden, unter Leitung der von Hilberts Vorgängerin Helma Orosz (CDU) ins Leben gerufenen AG 13. Februar, Veranstaltungen offen linksextremistischer Organisationen Einzug in den offiziellen Veranstaltungskalender der Stadt. Die fortgesetzte Umgestaltung Dresdner Gedenkkultur unter OB Hilbert, die mit einer gezielten Bevormundung der Bürger Dresdens einhergeht, ist also nur ein weiterer unrühmlicher Stein im Schandmal der Stadtoberen im Umgang mit den Dresdner Luftkriegstoten.
Der Widerstand gegen eben diesen Missbrauch der Opfer des 13. Februar für politische Interessen, ist seit Jahren zentraler Bestandteil unserer Arbeit und fand bisher Ausdruck in unzähligen Aktionen, Flugschriften und Artikeln. Nicht zuletzt aber auch in den seit 1999 jährlichen Gedenk-Veranstaltungen in Dresden, bei denen auch immer wieder Delegationen aus ganz Europa gemeinsam mit uns ein deutliches Zeichen gegen Krieg und Bombenterror setzten und weiterhin setzen!
Gemeinsam mit all unseren Unterstützern richtet sich unser Engagement aber nicht nur gegen das schändliche Handeln in den Dresdner Amtsstuben, sondern in gleichem Maße auch ganz klar gegen JEDEN Versuch, die Opfer unserer Stadt als Mittel der politischen Auseinandersetzung zu instrumentalisieren. Die kritische Debatte zum Umgang mit dem Dresdner Gedenken im Rahmen vergangener Großaufmärsche ist kein Geheimnis und wurde bereits vor Jahren in Form einer Broschüre festgehalten. Einem Massenspektakel mit „Eventcharakter“, gleich welcher politischen Ausrichtung, stellen wir das Konzept eines ehrenhaften Gedenkens entgegen!
Deshalb gemeinsam mit uns
für ein ehrenhaftes Gedenken!
Unsere Forderungen lauten:
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