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Dresden-Gedenken 2024

Sogar der Himmel hat geweint!

Aus allen Teilen Deutschlands, sowie aus Tschechien, Italien, Spanien, aus Holland, Frankreich, Schweden und Belgien, versammelten sich die Teilnehmer des diesjährigen Dresden-Gedenkens. 1.200 waren es, die den Antreteplatz am Dresdner Hauptbahnhof füllten.

Im Geist waren viele Menschen auf der ganzen Welt mit dabei. Alle sind sich darüber einig, daß der Bombenterror über Dresden das größte Menschenfeuer der Menschheitsgeschichte entfacht hat.

Hauptbahnhof als Schicksalsort

Auftakt- und Endpunkt war der Hauptbahnhof. Gerade hier starben viele Tausend Flüchtlinge aus Deutschlands Osten. Diese, oft namenlosen Toten, werden viel zu oft vergessen. Viele von ihnen hatte nur der Zufall nach Dresden gebracht. Gemeinsam hatten sie, nach der langen Flucht, als Unbekannte im Bombenhagel umzukommen.

Gedenkkundgebung

Am Ende des ruhigen und geordneten Marsches fand die Gedenkstunde statt. Einleitend wurde, wie aus den Vorjahren gewohnt, eine Liste mit Städtenamen verlesen, welche von angloamerikanischen Terrorbombern, im letzten großen Krieg, heimgesucht wurden. Über 700 deutsche Städte teilen dieses Schicksal mit Dresden.

Nach Grußbotschaften aus Kärnten, Pennsylvania, Norwegen, der Schweiz und aus Prag, sprach Christian Klar aus Gera zu den Anwesenden. Er zitierte verschiedene ausländische Historiker, die deutliche Worte zu den Vorgängen in Deutschland fanden.

Als Edda Schmidt dann ans Mikrophon trat, wußte sie den Zuhörern sehr detailreich von dem Geschehen rund um, aber vor allem auch im Hauptbahnhof zu berichten. Sie schilderte sehr anschaulich die brennend heiße und stickige Luft in den Kellerräumen. Erzählte davon, wie die, mit dem Gepäck der Flüchtlinge, vollgestellten Treppenabgänge letztlich zur Flammenfalle wurden und Tausende im Bahnhofskeller erstickten. Sie rief alle dazu auf, besonders diese vielen unbekannten Toten in das Gedenken einzubeziehen und nicht zu vergessen.

Als letzter Redner trat der Anmelder des Gedenkmarsches ans Rednerpult. Lutz Giesen schilderte die Vorgänge der letzten Wochen, rund um die entfernte Inschrift am Altmarkt. Er zeigte aber auch auf, wie in der Stadt, unter dem Vorwand des Datenschutzes, mit den Erinnerungen von Hunderten Zeitzeugen umgegangen wird.

Als im Jahre 2004, also vor nunmehr 20 Jahren, die Stadt dazu aufrief, die noch lebenden Zeitzeugen mögen ihre Erinnerungen aufschreiben und der, damals ins Leben gerufenen „Historiker-Kommission“ zur Verfügung stellen, machten davon viele Hundert Dresdener Gebrauch. Sie alle hatten die Hoffnung, ihre Erlebnisse würden einen Beitrag dazu leisten, den nachfolgenden Generationen vom Feuersturm in Dresden zu berichten. Sie hatten sich aber getäuscht. Sie wurden getäuscht! Als die Historiker-Kommission ihren Abschlußbericht veröffentlichte, wurden die von ihr genutzten Unterlagen für 30 Jahre unter Verschluß genommen. Damit wurden sie einer Überprüfung durch andere Historiker entzogen.

Die allermeisten eingereichten Zeitzeugenberichte, wurden aber für 80 Jahre weggeschlossen. Dabei macht sich die Stadt den Umstand zu Nutze, daß nur wenige Zeitzeugen der Veröffentlichung ihrer Erinnerungen ausdrücklich und formell zugestimmt hatten. Eine besonders fragwürdige Begründung. War doch das Anliegen der Zeitzeugen ganz klar; sie wollten die Öffentlichkeit erreichen.

Würdige Feierstunde

Mit Gedichten und einem Auszug aus der Honsik-Ballade „Der Untergang von Dresden“ folgte dann das andächtige Gedenken. Eine Schweigeminute und das gemeinsame Singen des Deutschlandliedes beendeten das diesjährige Dresden-Gedenken.

Allen Mitwirkenden, Helfern und Unterstützern sei hiermit ein großes Dankeschön ausgesprochen. Ein ganz besonderer Dank geht aber an die 1.200 vorbildlichen Teilnehmer am Dresden-Gedenken 2024.

Wir sehen uns spätestens im kommenden Februar 2025 wieder in Dresden. Denn „Ihr Opfer ist unser Auftrag!“

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